Die Literaturepochen im Überblick
- Antike (800 v. Chr. bis etwa 600 n. Chr.)
- Frühmittelalter (500 bis 1180)
- Hochmittelalter (1170 bis 1250)
- Spätmittelalter (1250 bis 1500)
- Renaissance (1500 bis 1600)
- Barock (1600 bis 1720)
- Aufklärung (1720 bis 1800)
- Empfindsamkeit (1740 bis 1790)
- Sturm und Drang (1765 bis 1790)
- Weimarer Klassik (1786 bis 1831)
- Romantik (1795 bis 1835)
- Biedermeier (1815 bis 1848)
- Vormärz (1815 bis 1848)
- Junges Deutschland (1830 bis 1835)
- Realismus (1848 bis 1890)
- Naturalismus (1880 bis 1900)
- Moderne (1890 bis 1920)
- Impressionismus (1890 bis 1920)
- Symbolismus (1890 bis 1920)
- Expressionismus (1905 bis 1925)
- Neue Sachlichkeit (1918 bis 1933)
- Exilliteratur (1933 bis 1945)
- Trümmerliteratur (1945 bis 1950)
- Nachkriegsliteratur (1945 bis 1990)
- Neue Subjektivität (1970er Jahre)
- Postmoderne Literatur (etwa 1989 bis 2011)
- Gegenwartsliteratur (seit 1990)
Warum ist die Epoche so wichtig?
Wie wir bereits bei der Gedichtanalyse gelernt haben, hilft dir die Epoche dabei, die Bedeutung von einem Drama, einer Kurzgeschichte oder auch von einem Gedicht zu verstehen. Die Epoche ist immer ein Hinweis darauf, welche Bedeutung der ursprüngliche Autor darin versteckt haben könnte.
Beim Abitur in Deutschland kommen insbesondere die folgenden Epochen zur Prüfung:
- Aufklärung
- Sturm und Drang
- Weimarer Klassik
- Romantik
- Realismus
- Naturalismus
- Expressionismus
Sehen wir uns die nun einmal genauer an.
Aufklärung
Die Aufklärung beschreibt eine gesamteuropäische geistige Bewegung, deren Kennzeichen das Vertrauen in die Vernunft als Quelle aller Erkenntnis ist.
Sturm und Drang
Diese Epoche wurde nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Maximilian von Klinger benannt. Es war gewissermaßen ein Auflehnung der jungen Generation an Dichtern gegen die verstandsbetonte Aufklärung.
Weimarer Klassik
Die Klassik umfasst nur einen kurzen Zeitraum. Ein wesentliches Merkmal davon war das Streben nach Gestaltung des Urbildhaften als Erscheinungsform von Mensch und Welt. Die wichtigste Dichtungsgattung davon war das Drama.
Die 20 Jahre von Geothes italienischer Reise bis hin zu Schillers Tod sind in etwa das, was den Zeitraum der Weimarer Klassik umfasst.
Romantik
Diese Epoche bezeichnet mehr eine Kunst- und Lebensanschauung. Sie bildete sich um das Jahr 1798 in Deutschland und ging von hier aus dann über auf viele andere europäische Länder. Selbstredend stand hier alles im Zeichen der Fantasie und großer Gefühle.
Realismus
Dies ist die Epoche zwischen der Romantik und dem Naturalismus. Charakteristisch dafür war die getreue Wiedergabe der Wirklichkeit. Bewerkstelligt wurde das mit einfachen sprachlichen Mitteln, ohne dass der Dichter eine Wertung dabei vorgenommen hat.
Wichtige Themen waren in dieser Epoche die soziale Frage und der Gemeinschaftsgedanke. Insbesondere die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft spielte dabei stets eine große Rolle.
Naturalismus
Der Naturalismus ging gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Frankreich aus und hatte das Ziel, die Wirklichkeit des Geschehens geradezu fotografisch getreu darzustellen. Es war quasi nochmal eine Steigerung des Realismus, man bevorzugte aber die unverblümten und dunkelsten Seiten, die das Leben so zeigte.
Expressionismus
Der Expressionismus fällt ein Stück weit bereits in die Moderne. Unter anderem der Erste Weltkrieg fällt in diese Epoche, der sie natürlich stark beeinflusst hat. Krieg, Verfall, Tod, Entfremdung, Zerstörung und Apokalypse sind vielgenutzte Themen aus dieser Zeit. Daneben entwickelte sich ein starker Hass gegen den Nationalismus, den Kapitalismus und auch den Imperialismus. All das stimmt den Expressionismus relativ düster.