Gedichtsinterpretationen können spannend sein. Das glaubst du nicht? Dann halte dich an die Schritte und du wirst sehen in welche Welt dich ein Gedicht entführen kann.
Eine Gedichtsanalyse besteht ganz klassisch aus einer Einleitung, einem Interpretationsteil und einem Schluss. Die Analyse ist dafür da, dass du das Gedicht in seine einzelnen Bestandteile auflöst.
Die Gedichtsanalyse folgt einem klaren Schema. Befolge dieses und es kann nichts schiefgehen.
Die Einleitung
In der Einleitung müssen der Titel des Gedichts, der Name des Autors oder der Autoren, das Erscheinungsjahr und die Gedichtform genannt werden. Du kannst kurz den Inhalt des Gedichts beschreiben. Werde aber nicht zu ausfühlrich und beschränke dich auf das Wesentliche.
Die Gedichtform sollte erklärt werden. Anbei sind ein paar Gedichtsformen:
- Lied: kurze Verse, Refrain, durchgehendes Reimschema
- Rondel: kein Reim, acht Verse
- Madrigal: es gibt zwei bis drei Strophen mit jeweils drei Doppelversen und einen Refrain
Beschreib deine Gefühle, die du beim Lesen des Gedichts gespürt hast. Möglicherweise ist es dir möglich persönliche Erfahrungen miteinzubringen oder du könntest das Gedicht mit einem Thema der heutigen Zeit in Verbindung setzen.
Der Hauptteil (Interpretationsteil)
Der Aufbau, der Inhalt, die Stilmittel und die Sprache sind in dem Bestandteil am wichtigsten. Du musst im Hauptteil den äußeren Aufbau des Gedichts erklären. Nenne die Anzahl der Verse und Strophen, die das Gedicht hat.
Diese Fragen musst du beantworten können:
- Welches Thema hat das Gedicht?
- Was beschreibt das Gedicht?
- Welche Bedeutung hat das Gedicht?
- Ist was Besonderes an dem Gedicht?
- Wer spricht im Gedicht?
- Welche Gefühle spürt die Person?
- Welche Stimmung vermittelt dir das Gedicht?
- Welcher Reim wurde benutzt?
- Welcher Epoche kannst du dem Gedicht zuordnen?
Hier sind noch einige Epochen:
- Aufklärung: 1720 – 1800
- Sturm und Drang: 1770 – 1785
- Weimarer Klassik: 1786 – 1805
- Romantik: 1795 – 1840
- Realismus: 1850 – 1890
- Naturalismus: 1875 – 1900
- Expressionismus: 1910 – 1925
Stell am besten fest, ob in dem Gedicht auffällige Wörter oder bestimmte Schlüsselwörter mehrmals vorkommen. Nun schaust Du, ob Stilmittel eingesetzt worden. Du nennst das Stilmittel und erklärst es anhand des Gedichtes. Fass mehrere Sprachmittel in einem Absatz zusammen, falls das gleiche Sprachmittel öfter in dem Gedicht vorkommt.
Der Schluss
Eine Gedichtsanalyse endet mit dem Schlussteil. In dem Schlussteil kannst du dir eine Meinung über das Gedicht bilden und aufschreiben. Deine Meinung darf also einfließen. Du kannst im Schlussteil auch schreiben was das Gedicht für eine Bedeutung hat, z.B. für die heutige Zeit oder für eine bestimmte Menschengruppe. Als letzter Satz könnte dann eine kleine Zusammenfassung des Gedichts kommen. Im Schlussteil gibt es, genau wie in der Einleitung, Fragen die du beantworten musst.
- Was sagt dir das Gedicht?
- Möchte das Gedicht etwas in Frage stellen?
- Hat dir das Gedicht gefallen?
- Was bedeutet das Gedicht für dich?
Ein paar letzte Tipps
Du musst immer gut aufpassen! Bei einer Gedichtsanalyse gibt es leider viel zu oft Fehler.
Du musst daran denken immer eine Überleitung bzw. einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Elementen zu finden. Achte darauf, ob durch die Sprache und Aufbau irgendwas hervorgehoben wird.
Achte auf die Sprache und bleib sachlich. Deine Analyse sollte objektiv gestaltet sein und der Leser soll auch durch deine Analayse informiert werden.
Lese das Gedicht am besten mehrmals und markeire dir das Wichtigste aus dem Gedicht mit mehreren Farben. So fällt dir die Zuordnung leichter.
Wenn Du was aus dem Gedicht zitieren möchtest, denk an die richtige Zitierweise. Du musst besonders darauf achten den Bezug zum Text herzustellen.
Und das Wichtigste bei der Interpretation ist, dass die Interpretation schlüssig sein muss. Stellt Zusammenhänge und reiht nicht die Sätze einfach aneinander.
Bilde Absätze, um deine Analyse in einen schönen, übersichtlichen Text einzubauen.
Für Gedichtsanalysen ist ein gutes Hintergrundwissen zu einigen Gedichten und Autoren nicht schlecht.